Die Kampfkunst hat auch außerhalb von Japan viele Fans, und das auf der ganzen Welt. Dieser Artikel beschäftigt sich mit Karate in Deutschland und gibt Auskunft über die Entstehung, die größten Vereine und die bekanntesten deutschen Sportler.
Die Anfänge
Karate in Deutschland und der Name Jürgen Seydel gehören zweifelsfrei zusammen. Der Sportler übte seit 1939 Judo aus und 1957 kam er dann mit Karate in Verbindung, als er zwei seiner Schüler auf einen Karate Lehrgang in Südfrankreich schickte.
Vier weitere Jahre dauerte es dann, bis der Deutsche Karate Bund gegründet wurde. Seydel führte den Verein bis zum Jahr 1968 an, sein Nachfolger war Hirokazu Kanazawa. Zwei Jahre später übernahm Hideo Ochi das Ruder und spielte bei der weiteren Entwicklung der Kampfsportart in Deutschland eine wichtige Rolle. Er war Bundestrainer und hatte sich den Gepflogenheiten der Japan Karate Association verschrieben.
Deutscher Karate Verband
Der zuvor bereits genannte DKV ist der größte Verband für die beliebte Kampfsportdisziplin in Deutschland und außerdem Repräsentant und Mitglied für Karate im Deutschen Olympischen Sportbund.
Der Verein wurde im Jahr 1976 in Gladbeck gegründet. Aktuell gibt es rund 96.000 Mitglieder, außerdem verfügt der Verein über 16 Landesverbände. Der Verband ist heute vom DOSB anerkannt. Er repräsentiert einen Leistungssport, verschiedene Stilrichtungen, Karate für Menschen mit Behinderungen, Schulkarate, Selbstverteidigung und mehr. Der DKV ist Teil der internationalen Verbänden EKF und WFK.
Bekannte Karateka aus Deutschland
Deutschland verfügt vielleicht nicht über Karate-Legenden wie Bruce Lee, es gibt aber durchaus Karateka, die sich in Deutschland einen Namen machen konnten. Die bekanntesten Sportler aus Deutschland findet ihr im Folgenden.
Ein bekannter Karate-Sportler ist Guido Unger, geboren im Jahr 1967. In den 90ern schaffte er es in den Kader des DKV, er startete für den Verein TB Andernach. Ein weiteres Highlight seiner Karriere war der Weltmeistertitel, den er sich bei der World Shotokan Karate-Do Asssociation in Kalifornien in der Kategorie ,,Kumite Team“ sichern konnte. Weitere Erfolge waren der 3. Platz bei der deutschen Meisterschaft und der 5. Platz beim Nakayama Cup.
Ein weiterer bekannter Name der Szene ist der von Uwe Böden, geboren im Jahr 1959. Er ist ein deutscher Budolehrer und Kampfsportler. Er war inspiriert von Bruce Lees Jet Kune Do, einige Jahre später begann er mit dem Karate. Außerdem arbeitete er als Kickboxer. Er kann sich über beachtliche Erfolge freuen: So schaffte er zum Beispiel einige Dan-Graduierungen in verschiedenen Disziplinen, darunter Judo, Karate, Aikido und Kobudo. Im Jahr 1998 gründete er den Deutschen Selbstverteidigungsverband. Er nahm an 64 internationalen und nationalen Kämpfen teil und musste kaum eine Niederlage einstecken.
Ein dritter Sportler ist Toni Dietl. Er ist ein bekannter Karateka und war Bundestrainer beim DKV. Der Sportler gründete das Karate Kollegium und leitet außerdem das Karate-Team Bodensee. Auch er kann auf einige Wettkampferfolge zurückblicken, darunter den Titel des Deutschen Meister und des Europameisters. Auch als Trainer war er erfolgreich, viele seiner Schüler halten große Titel inne. Alexandra Witteborn wurde unter seinem Training beispielsweise Weltmeisterin bei der Karate-Weltmeisterschaft in München und Sven Feuer erzielte den Titel des Weltmeister WKU im Jahr 2013.